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  Winfried Beer
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Abschnitt 2: Lom, Øvre Årdal, Tyin, Dokka

Mo 25.08.2008
Bøverton
(42 km, 926 Hm)

(WB) Nach einem ausgiebigen Shopping im Kiwi-Supermarkt in Lom legen wir ein zweites Frühstück ein. Nun geht's auf in Richtung Sognefjell. Die Straße windet sich ein langes Tal hinauf, ein starker Gegenwind bläst uns entgegen. An einer der letzten Übernachtungsmöglichkeit vor dem Pass bleiben wir hängen und nehmen uns eine kleine Hütte, da Zelten nicht gestattet ist.

Di 26.08.2008
Langedalen
(40 km, 1285 Hm)

(PG) Wir wachen morgens in der warmen Hütte auf und geniessen den Komfort, den ein festes Dach zu bieten hat, wenn es draußen kalt und nass ist. Das Wetter bessert sich aber zusehends und wir machen uns, nach einem Plausch mit unserem schwedischem Nachbarn, auf den Weg. Zuerst müssen wir auf das Sognefjell, danach planen wir, über die kleine Paßstrasse nach Øvre Årdal zu fahren.

Als wir endlich auf dem Sognefjell sind, bestaunen wir bei Sonnenschein und eisig kaltem Wind die Gletscherbedeckten Berge. Vor einer eindrucksvollen Landschaft radeln wir an den Seen entlang, bis wir noch an einem Schneefeld Halt machen, um dann nach Turtagrö in Serpentinen hinab zu fahren. Ca 550hm geht es abwärts, nur um dann gleich wieder auf 1300 hinauf zu führen. Oben angekommen wundere ich mich, wovor der Reiseführer denn auf dieser Strasse gewarnt hat. Es war die Rede von durchgehenden 12% Steigung und enormer Anstrengung. Dies war allerdings nicht der Fall, bis dahin.

Ein paar Meter weiter kam ein Tal in Sicht und, wie könnte es anders sein, eine noch steilere Strasse... So sind wir also wiederum 200 Höhenmeter hinab, um sie gleich wieder hinauf zu fahren. (Als Trost für alle Autofreunde gab es unten im Tal einen, in Norwegen sehr seltenen, lilafarbenen Porsche Carrera, älteren Jahrgangs, zu bestaunen [Dieser hatte weniger Probleme mit der Steigung]. Oben am Paß gab es sogar noch einen alten englischen Oldtimer. Sehr oft sieht man in hier auch getunte oder blitzeblank polierte, 5 Meter lange, Amischlitten. Von Cadillac bis Buick fährt hier so manches Schlachtschiff rum. Traumhaft; davon lass ich mich gerne überholen!

Am Paß angekommen passieren wir das Kassierhauschen und geniessen den Ausblick über ein weites grünes Tal, eingerahmt von Schneebedeckten Gipfeln und mit einem See am Talboden. Wir suchen uns auf gleicher Höhe einen Zeltplatz zwischen den Steine und geniessen noch die letzten Sonnenstrahlen.

Mi 27.08.2008
Øvre Årdal
(24 km, 87 Hm)

(WB) Nachdem der leichte Reif vom Zelt abgeschmolzen ist, sausen wir auf der Straße 1300 Hm runter, kaufen gemütlich in Øvre Årdal ein und radeln im leichten Nieselregen zum Campingplatz.

Philipp möchte seinen Schlafsack zum Mond schießen, da er nachts friert.

Do 28.08.2008
Øvre Årdal
(0 km, 0 Hm)

(PG) Heute ist ein Ruhetag, da es vormittags nieselt. Nachmittags schnitzen wir ein wenig rum.

Fr 29.08.2008
Vor Tyin
(25 km, 1100 Hm)

(PG) 1100 Höhenmeter, 27 Spitzkehren und ein schmaler Schotterweg; so könnte man die heutige Tour beschreiben.

Wir befinden uns nach einem Pausetag immer noch am Ende des Sognefjords, oder anders gesagt, wir befinden uns 0 Meter über Normal-Null, ein äußerst schlechter Zustand in Norwegen. Aus Øvre Årdal führen nur 3 Wege heraus: die große R53, die Strasse am Meer oder der Weg nach Turtagrö, wo wir hergekommen sind. Wir entscheiden uns für einen Schleichweg,den wir auf einer topographischen Karte gefunden haben. Ein Karrenweg, der von der R53 nach ein paar Höhenmetern abgeht und der die 1100Hm auf einem Schlag in 27 Spitzkehren überwindet. Die Fjordwand selber sieht fast senkrecht aus.

Nach den ersten Kehren und Höhenmetern auf Asphalt finden wir den Weg, es wird vor schlechten Wegverhältnissen gewarnt. In angenehmer Steigung windet sich der Weg nach oben. Wir entfernen uns dabei keine 500 Meter vom Ort, sondern fahren entlang des Berges und drehen in einer Spitzkehre wieder um und geniessen die traumhafte Aussicht bei Sonnenschein.

Der Weg wird nochmals abenteuerlicher, als wir zu einem abgesperrten Schlagbaum kommen, unter dem wir die Fahrräder durchschieben. Echte Leitplanken gab es bisher sowieso nicht, aber hier sind die Begrenzungssteine oder Betonsockel schon des öfteren nach links fast senkrecht hinuntergerutscht. Auch der Weg selber wird ausgewaschener.

Als Belohnung gibt es oben eine schöne Aussicht auf die 2000er von Jotunheimen. Der Weg führt entlang der Hohenlinie nun weiter das Tal entlang. Sogar ein Tunnel wurde hier angelegt, vermutlich als Versorgungsweg für die Wasserkraftgewinnung im Berg,

An einem Wollblumenfeld finden wir einen Zeltplatz, den wir uns nicht entgehen lassen wollen und schlagen deshalb unser Lager auf.

Der Weg wird in keinem Reiseführer erwähnt, lohnt sich aber, trotz 3-4 Stunden bergauf fahren.

Sa 30.08.2008
am Jotunheimvegen
(65 km, 738 Hm)

(PG) Wir stehen früh auf, da wir das Boot Bitihorn über den See Bygdin erwischen wollen, das um 12:45 Uhr fährt. Im Nebel fahren wir die ersten Kilometer und erreichen wieder die geteerte Straße. Diese führt nun 30 km am See Tyin entlang und wir erreichen den See Bygdin, der fast direkt daneben liegt, viel zu früh und trinken deshalb noch eine Tasse Kaffee.

Wir laden unsere Fahrräder auf das Boot das eher eine größere Nussschale ist, und geniessen die zweistündige Fahrt, vorbei an den mächtigen Bergen des Jotunheimen. Wer würde sonst ein Schiff auf einen 1000 Meter hohen See schleppen,wenn nicht die Norweger? Das Schiff ist sogar recht gut besetzt und verfügt über einen echten Seebären als Kapitän, der in Uniform und Krawatte seine Boot sicher über den See lenkt.

Als wir aussteigen werden Erinnerungen wach an die Tage, vor 3 Jahren, als wir hier schon durchgekommen sind. Auch diesmal fahren wir den Jotunheimvegen entlang, nur in die andere Richtung. Auch eine Ziegenherde, die schon vor 3 Jahren hier war, macht sich immer noch einen Spaß daraus, harmlose Passanten wegzuknuffen und Kinder anzuknabbern.

Wir erklimmen noch die letzte Steigung und ich schaue nochmal zurück in das Land der Riesen. Im nächsten Tal finden wir einen Zeltplatz mit schöner Aussicht und beschliessen den Tag wieder mit einer Tasse Tee.

Fr 31.08.2008
nördl. Ende Peer Gynt Veien
(35 km, 640 Hm)

(PG) Das heutige Wetter lässt sich umgangssprachlich ganz gut mit "Trübe Tasse" beschreiben. Die Wolken wandern hier genau auf unserer Höhe umher. Wir packen unsere Sachen trotzdem zusammen, in der Hoffnung, dass sich das Wetter noch bessert. Wir rollen hinab in das Espedalen und entscheiden uns, noch den Peer Gynt Weg anzuschliessen, welcher n einem Bogen nach Süden führt. (Anm. zu Peer Gynt: Sagengestalt mit historischem Hintergrund, die, ich zitiere, "nichts Konretes zustande brachte".) Der Weg führt erstmal den Berg hoch (was auch sonst) um dann in einen märchenhaften Birkenwald zu führen. In Gelb- und Brauntönen färben sich die Birken und das Moos, werden von der Sonne durchschienen und von einem dichten Nebel eingehüllt. Wir finden direkt auf einer Anhöhe einen Zeltplatz mit genialer Aussicht und beobachten die Wolken, die sich unterhalb durch die Täler bewegen. Sie wabern in mehreren Höhenlagen durch die Landschaft und schwappen auch gerne mal über uns hinweg. Ein imposantes Schauspiel.

Mo 01.09.2008
Peer Gynt Veien
(37 km, 694 Hm)

(PG) Etwas schlapp packen wir zusammen und quälen uns etwas die Strecke entlang. Wenn der Nebel morgens noch so dicht war, dass man kaum gesehen hat, wo die nächste Birke steht (vielleicht waren es auch Wolken), lichtet es sich später und ein paar Sonnenstrahlen finden den Weg durch das durchwachsene Wetter. Zu unserem Glück finde wir noch einen kleinen Supermarkt in Gålå und wir rollen frisch gestärkt weiter. Am höchsten Punkt (1050) finden wir auch schon wieder einen kleinen See, an dem wir zelten können.

Der Weg führt zu viel auf und ab und der Wind kommt immer von vorn! So kommen wir nicht recht voran...

Di 02.09.2008
Dokkfløyvatn
(51 km, 1055 Hm)

(PG) Mit der Morgensonne stehen wir auf und verlassen den Peer Gynt Vegen wieder. Wir erreichen Segelstad Bru und füllen unsere Vorräte auf. In dem Nachbarort Forset finden wir auch gleich die Straße, die uns wieder in die Wildniss führen soll. Wir hatten die Wahl entweder am Mjösa entlang Richtung Süden zu fahren, oder aber über Dokka am Randsfjorden entlang. Wir haben uns für Dokka entschieden, was wir aber auch etwas bereuen, als wir die 700 Hm in steilen Serpentinen überwinden müssen um in das Seitental zu kommen.

Oben und es wird wieder merklich kühler. Nachdem wir den Gipfelpunkt erreicht haben und wieder etwas abwärts rollten treffen wir einen anderen "Reiseradler". Einen Polen mit einer sehr interessanten Konstruktion aus schlechten Satteltaschen, einer Plastiktonne und einer Menge Tüten,die mit Spanngurten sogar über den Lenker gebunden waren. Das Fahrrad war in etwa genauso bergtauglich wie die Kleidung passend war für Norwegen, weswegen er auch bergauf schob. Wie zu erfahren war, ist er schon länger unterwegs. Eben ein Reiseradler bis zur letzten Konsequenz (Unter uns: einen kleinen Sprung in der Schüssel hatte er auch; niemand sonst fährt mit einem alten Hemd und Lederschuhen sonst in Norwegen rum, bewundernstwert ist es aber allemal!)

Am Dokkafløyvatnet, finden wir mal wieder einen traumhaften Zeltplatz, direkt am See, mit Feuerstelle und genügend Brennholz.

Mi 03.09.2008
Dokkfløyvatn
(0 km, 0 Hm)

(PG) Da unser Zeltplatz so schön ist, beschliessen wir, noch einen Tag länger hier zu bleiben. Wir schüren das Feuer wieder an und geniessen den Blick über den See, der eine richtige Brandung hat. Da es sich um einen Stausee handelt gibt es eine Menge Treibholz (vom Wasser losgelöste Baumstrünke, die beim Aufstauen 1989 überflutet wurden), das wie Zunder brennt. Nur sehr wenige Hütten gibt es am Ufer, so dass man sich vorkommt, als wäre man alleine am See; das waren wir wohl auch.

Als uns etwas warm wird, da die Sonne rauskommt, versuche ich (mal wieder) in einem norwegischem See zu schwimmen. Ich gebe es aber recht flott wieder auf und setze mich zum Aufwärmen lieber wieder an das Feuer. Die Nacht wird klar und wir stellen uns auf Nachtfrost ein.

Do 04.09.2008
Odnes bei Dokka
(49 km, 390 Hm)

(PG) Ein kaltes Erwachen folgt auf eine klare Nacht und ich verfluche mal wieder meinen Schlafsack. Für norwegischen Nachtfrost ist das Teil nicht gemacht. Abermals schüren wir unser Feuer an und packen zusammen.

10 km vor Dokka geraten wir in einen sehr überzeugenden Regen. Ohne vorderes Schutzblech meinte ich, auf Schulterhöhe einen Schwarm Lachse vorbeiziehen zu sehen. Völlig durchnässt wärmen wir uns in Dokka erstmal auf und fahren noch ein paar Kilometer nach Odnes, wo wir wieder auf einen, uns bekannten, Campingplatz fahren. Da die Hütten kaum mehr kosten als die Zeltplatzgebühr, nehmen wir uns eine der Hütten. Wie letztes Jahr sind wir die Einzigen auf diesem kuriosen Geister-Campingplatz.

Fr 05.09.2008
Sløvika bei Jevnaker
(76 km, 680 Hm)

(WB) Ein langer Radeltag an Randsfjorden entlang. Zum Glück ohne Regen und starken Steigungen.

Sa 06.09.2008
Viubråtan bei Harestua
(27 km, 476 Hm)

(WB) Nach einem entspannten Morgen fahren wir gemütlich über die Hügel zum nächsten Campingplatz. Dort ist was geboten, zwei Dutzend irische Campingwagen belegen den Platz und viele gelangweilte Kinder toben herum. Abends ist dann große Abreise.

So 07.09.2008
Viubråtan bei Harestua
(0 km, 0 Hm)

(WB) Bei trüben bis aufgehelltem Wetter frönen wir dem Entspannen und Essen. Ein letzter Tag Pause, Philipp surft nach günstigen Koffern für seine Kamera, ich gehe etwas im Wald spazieren. Und ich habe endlich Muse in einem "Donald Pocket" zu schmökern.

Mo 08.09.2008
Frogner
(44 km, 568 Hm)

(WB) Heute besuchen wir meinen ehmaligen Arbeitskollegen Markus in Frogner und verbringen einen netten Abend.

Mo 09.09.2008
Gardermoen, Flughafen
(44 km, 349 Hm)

(WB) Vormittags ist es noch recht trüb und naß, zum Glück müssen wir erst mittags raus und noch ein paar Kilometer bis zum Flughafen fahren.

Die Fahrräder abgedeckt, die Fahrradtaschen eingesackt und zusammengeschnürt. Dann geht's zurück nach Deutschland. Wieder haben wir schöne Tage in Norwegen verbracht.


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